Samstag, 29. August 2015

"Refugees welcome!" - Ein Statement

Es ist kaum vorstellbar, was Menschen durchmachen müssen, die sich auf der Flucht befinden! Alles wird zurückgelassen. Freunde, Verwandte, die Heimat und alles andere was ein "normales" Leben ausmacht. Man versucht ein neues Leben anzufangen in dem Wissen, die eigene Heimat nie wieder in dem Zustand zu sehen, in dem man sie verlassen hat. Vielleicht sogar in dem Bewusstsein, manch einen Freund, Bekannten oder Arbeitskollegen an den Krieg zu verlieren. Dies alles muss überwunden werden und das erste was man sieht, ist ein Aufmarsch von Rechtsradikalen welche skandieren: "Ausländer raus", "Deutschland den Deutschen" und allerhand mehr gestriger Parolen.

Es ist kaum vorstellbar, dass eine große Zahl der Deutschen dieses Verhalten gut heißen oder wenigstens tollerieren und doch passiert es Tag für Tag. Kann es denn wirklich sein, dass man automatisch alles Fremde mit Angst assoziieren muss? Vielemehr könnte man versuchen, diese kulturelle Vielfalt als Chance für ein neues miteinander zu sehen. Eine Chance dafür, Kinder in einer neuen Offenheit zu erziehen und auch manche eigenen Ängste einfach zu überwinden.

Es ist kaum vorstellbar, dass erst eine Diskussion darüber entfacht werden muss, dass rechtsradikale Hetze auf Social Media Platformen wie Facebook geahndet und verfolgt werden muss. Das es nötig ist, Menschen daran zu erinnern andere Menschen mit Respekt zu behandeln, so wie sie ja auch sicher selbst behandelt werden möchten.

Es ist kaum vorstellbar, dass die Demokratie in Deutschland so schwach ist, dass die Versammlungsfreiheit beschränkt werden muss um mögliche Ausschreitungen zu verhindern. Natürlich sind manche Meinungen von lautstarken Minderheiten zum Teil schwer zu ertragen, doch müssen wir diesen Ansichten mit Fakten und Verstand und nicht mit Verboten begegnen. Ansonsten wären wir in diesem Land kaum besser, als die, aus welchem die Menschen zu flüchten versuchen.

Und am allerwenigsten ist vorstellbar, das beinahe jeden Tag neue Meldungen über brennende Unterkünfte die Nachrichten beherrschen! Doch leider passiert es! Damals, zur Fussball-Weltmeisterschaft 2006, hat die Welt uns noch für unsere neue Weltoffenheit und Tolleranz bewundert, und nun das.

Allerdings ist es sehr wohl vorstellbar, dass die Deutschen ihr Grundgesetz auch zu verstehen lernen. In Artikel 1 steht, dass die Würde des Menschen unantastbar ist, nicht nur die des Deutschen!

In dieser schwierigen Situation wäre es wichtig, dass die Menschen mehr mit ihrem Herzen denken würden und sich vielleicht einmal die Frage stellen: "Wie würde es mir gehen, wenn ich in deren Haut stecken würde?"